Minutenlange La Ola zu B-Dur-Akkord

Unvergesslich: Zwanzig Mitglieder des Posaunenchors an der Peterskirche werden den Weltrekord im Leipziger Zentralstadion als bleibende Erinnerung bewahren.
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Weinheim. "Weltrekord! Und wir waren dabei!" Erschöpft, aber voller Stolz, trafen die zwanzig Mitglieder des Posaunenchores an der Peterskirche Weinheim am Sonntag wieder in der Zweiburgenstadt ein. Ein wunderbares Wochenende beim Deutschen Evangelischen Posaunentag in Leipzig lag hinter ihnen. Dort hatten sich zum Abschlussgottesdienst über 16000 Bläserinnen und Bläser im Zentralstadion versammelt und gemeinsam musiziert. Damit sicherten sie sich den Eintrag in das Guinnessbuch der Rekorde. Ein aus London angereister Schiedsrichter hatte im Zentralstadion am 1. Juni um 11.25 Uhr den Rekord bestätigt.
Die Gruppe aus Weinheim hatte sich bereits am Freitag auf den Weg nach Leipzig gemacht, genauso wie viele tausend Bläserinnen und Bläser aus über 2000 Posaunenchören Deutschlands. Hinzu kamen Gäste aus allen Erdteilen. Sie waren aus Argentinien, Südafrika, Papua-Neuguinea und Russland, aber auch aus den baltischen Staaten, aus Tschechien, der Schweiz, Österreich, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Liechtenstein angereist. Schließlich war dies der erste Deutsche Evangelische Posaunentag seit über 50 Jahren. Zu den Ehrengästen zählte Landesbischof Dr. Wolfgang Huber, der auch die Predigt im Abschlussgottesdienst hielt.
Doch zunächst traf man sich am Samstag auf dem Leipziger Augustusplatz, wo zwischen Oper und Gewandhaus der Posaunentag mit dem Klang der über 16000 Instrumente eröffnet wurde. Die jüngste Teilnehmerin war 5, die Älteste 84 Jahre alt. Bei der ersten Probe klappten noch nicht alle Einsätze, aber schließlich hatte auch nicht jeder Bläser freien Blick auf den Dirigenten oder eine der Übertragungsleinwände. Doch rasch fügte sich alles zu einem unvergesslichen Klangerlebnis zusammen. Anschließend ertönte Bläsermusik auf 25 Bühnen in der Leipziger Innenstadt, und es gab Gelegenheit zur Begegnung und zum Entdecken der wunderbaren Stadt Johann Sebastian Bachs und Johann Wolfgang von Goethes.
Nach einer gemeinsamen Bläserserenade verteilten sich die Teilnehmer auf die zahlreichen Konzerte in den Leipziger Kirchen. Nach dem Morgenblasen in kleineren Gruppen von rund 100 Bläsern am Sonntag früh ging es ins Zentralstadion. Die in der Sonne glitzernden Instrumente auf den voll besetzten Rängen boten eine eindrucksvolle Kulisse. Der Klang beim gemeinsamen Eröffnungsstück war gigantisch. Vom MDR Fernsehen aufgezeichnet, konnten viele Menschen den Gottesdienst live am Bildschirm verfolgen. Abschied wollte am Schluss so recht keiner nehmen, und so wogte eine La Ola der Instrumente, untermalt von einem gewaltigen B-Dur-Akkord, minutenlang durchs Stadion. Für alle war am Ende klar: Beim nächsten Bundesposaunentag sind wir wieder dabei. zg

Quelle: WNOZ vom 04.06.2008

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